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Zeitmanagement-Tipps nach Verhaltenstypen

Zunächst solltest du — falls du es noch nicht getan hast — den Test machen. (Das Quadrat im Test steht steht für dominant, der Kreis für initiativ, das Rechteck für stetig und das Dreieck für gewissenhaft.) Auch wenn du deinen Verhaltenstyp kennst, kann eine Wiederholung nicht schaden. Im beruflichen Bereich können andere Ergebnisse herauskommen als im privaten Bereich. Außerdem verändern wir uns mit der Zeit und dadurch kann sich auch der Typ ändern.

Dominanter Typ (rot)

Da Rote dazu neigen, ungeduldig zu sein, sollten sie anderen Menschen einen zeitlichen Vorlauf geben und nicht mit zu vielen Projekten auf einmal überschütten. Sie sollten dringend lernen, mehr Geduld aufzubringen und mehr mit anderen zusammen zu arbeiten, anstatt mit ihnen zu wetteifern. Vor allem sollten sie von anderen nicht genauso viel verlangen wie von sich selbst.

Rote sollten sich die Zeit nehmen, ihre Ziele aufzuschreiben und ein Projekt in allen Einzelheiten zu durchdenken. Dabei können sie dann dringend notwendige Prioritäten setzen. Sie unterschätzen nämlich oft die Länge der benötigten Zeit und tendieren deswegen zu Hektik und Durcheinander.

Diese Typen wollen am liebsten alles gestern erledigt haben und wenn ihnen eine delegierte Aufgabe nicht schnell genug erledigt wird, reißen sie sie wieder an sich. Bevor sie eine Aufgabe delegieren, sollten sie sich also überlegen, bis wann die Aufgabe erledigt werden muss und sich auch an diese Zeitvorgabe halten. Das Verhältnis zu anderen Menschen kann dadurch nur besser werden. Außerdem sollten diese Typen andere nicht sofort unterbrechen, wenn ihnen etwas Wichtiges einfällt. Sie selbst wollen schließlich auch nicht gestört werden.

Initiativer Typ (gelb)

Typisch für einen Gelben ist ein unorganisiertes, chaotisches Büro. Deswegen gelten für den Gelben auch grundsätzlich die Zeitmanagement-Tipps für Chaoten.

Gelben fehlt die nötige Disziplin — das muss einfach mal so deutlich gesagt werden. Wenn sie nicht bereit sind, eisern an ihrer Disziplin zu arbeiten, wird sich an dem Chaos auch nie etwas ändern.

Vor allem sollten Gelbe ihre Gespräche mit anderen während der Arbeitszeit reduzieren. Sie bringen sich dadurch nicht nur selbst in Zeitschwierigkeiten, sondern halten ihre Kollegen dadurch ebenfalls von der Arbeit ab.

Da diese Typen vielseitige Interessen haben, nehmen sie zu viele Aufgaben auf einmal an und verzetteln sich dann. Sie sollten lieber erst die begonnenen Aufgaben beenden, bevor sie neue annehmen.Mit einer To-Do-Liste aus Post-its, gut sichtbar auf einem DIN A3-Karton an der Wand angebracht, behalten sie leichter den Überblick. Sie sollten auch konsequenter an ihrer Pünktlichkeit arbeiten und vertikale Flächen im Büro vermeiden. Wenn keine Ablagefläche vorhanden ist, kann diese auch nicht "zugemüllt" werden.

Gelbe brauchen dringend einen Assistenten, wenn sie selbständig sind. Dann können die gehassten Detailaufgaben delegiert werden und gleichzeitig sorgt jemand für die nötige Ordnung im Büro.

Stetiger Typ (grün)

Ganz wichtig: Es muss nicht alles aufgehoben und abgeheftet werden. Schon mal etwas von der Ablage P wie Papierkorb gehört?

Als nächstes: Veränderungen gehören zum Leben dazu. Wenn alle stets an dem Gewohnten festhalten würden, würden wir wahrscheinlich immer noch in einer Höhle wohnen.

Extrem wichtig: NEIN sagen. Andere können ihre Aufgaben auch selbst erledigen. Grüne sollten nicht ständig die ungeliebten Aufgaben anderer übernehmen und sich mit ihrer Hilfsbereitschaft etwas zurückhalten. Zu guter Letzt: Grüne sollten die Erledigung von Aufgaben anhand ihres eher langsamen Arbeitstempos realistischer einschätzen und sich von näher rückenden Endterminen nicht unter Druck setzen lassen. Es könnte helfen, sich mehr auf die Ergebnisse anstatt auf den Arbeitsaufwand zu konzentrieren. Eine häufigere Absprache mit den Kollegen ist sicherlich hilfreich, um Prioritäten und Aktivitäten abzustimmen.

Gewissenhafter Typ (blau)

Blaue sind für die klassischen To-Do-Listen geradezu prädestiniert. Allerdings stecken sie zu viel Zeit in die Planung und verstricken sich oft in den Details. Sie sollten daran denken, dass nicht alles perfekt sein kann. Sie sollten also nicht allzu viel Zeit darauf verwenden, Dinge genauestens zu analysieren und mehr an die Umsetzung anstatt an die Planung denken. Aufwand und Ergebnis sollten in Relation stehen.

Fragen sie nach den Erwartungen anderer an sie, anstatt einfach solche anzunehmen. Dabei kann man sich nämlich leicht täuschen und somit unnötige Zeit für etwas vertun, was gar nicht gefordert wurde.

Entscheidungen können auch mit weniger Informationen getroffen werden, als Blaue es gewohnt sind. Sie sollten etwas mehr auf ihre Intuition und ihre bisherigen Erfahrungen vertrauen, anstatt jede noch so kleine Kleinigkeit bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen zu wollen.

Blaue sollten sich realistische Ziele setzten, damit sie sich nicht selbst aufgrund allzu hoher Standards unter Druck setzen.


29.12.2013 Sandra Böhm, mailandra-boehm.de.
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