Kennst du noch die guten alten Postkarten? Das sind die kleinen Karten aus Karton, die deine Eltern früher verschickt haben, wenn sie im Urlaub waren. Benutzt die heute eigentlich noch jemand? Naja, in Zeiten des Smartphones und WhatsApp wahrscheinlich nicht.
Mit unverschlüsselten E-Mails verhält es sich so, wie mit den Postkarten. Jeder, der möchte, kann lesen, was du geschrieben hast. Schließlich steckst du die Postkarte nicht in einen Briefumschlag. Auch deine E-Mail steckt nicht in einem Briefumschlag.
Ach, du nutzt DE-Mail und GMX, WEB.de und Co haben doch einen verschlüsselten Transportweg? Weit gefehlt. Der Transport ist zwar verschlüsselt, aber nicht die Mail-Server. Dort werden die E-Mails unter anderem auf Viren geprüft und gespeichert. Dein Briefumschlag wird also aufgemacht, um nachzusehen, ob du vielleicht Backpulver mit in den Umschlag gesteckt hast.
Das ist jetzt schon igrendwie blöd, oder? Deswegen gibt es die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit PGP. Damit wird der Inhalt deiner E-Mail verschlüsselt. Nur der Empfänger kann den Inhalt entschlüsseln und lesen. Wichtig: Nur der Inhalt wird verschlüsselt. Die Metadaten, also wer wann mit wem kommuniziert hat, und der Betreff bleiben unverschlüsselt. Also schreib bitte nicht in den Betreff: "Treffen heute Abend um 20 Uhr im Dollhouse!"
Und wie funktioniert die Verschlüsselung? Du erstellst dir einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel und verteilst den öffentlichen Schlüssel an all deine Freunde, die natürlich auch PGP nutzen. Wenn du Sabine eine verschlüsselte E-Mail schreiben möchtest, verschlüsselst du den Inhalt mit dem öffentlichen Schlüssel von Sabine. Wenn die E-Mail bei Sabine angekommen ist, kann sie diese mit ihrem privaten Schlüssel entschlüsseln und den Inhalt lesen.
Wie genau das funktioniert und wie du das auf deinem Rechner installierst, zeigen wir dir gerne auf der nächsten CryptoParty in deiner Nähe.
Wenn es dir egal ist, dass jeder den Inhalt deiner E-Mails lesen kann und somit deine intimsten Gedanken kennt, dann kannst du selbstverständlich alles so lassen, wie es ist. Aber beschwer dich nicht, wenn das irgendwann Mal gegen dich verwendet werden sollte. Schließlich wissen wir nicht, wie die Gesetze und die Regierung in zehn Jahren aussehen!